Wie alles begann
3. Wie genau und von wem werden die Mädchen von der Straße geholt, bzw. gerettet?
Es gibt verschiedene Situation aus denen wir versuchen die Mädchen rauszuholen. Entweder sie werden gegen ihren Willen festgehalten oder sie arbeiten ‚freiwillig’ als Prostituierte. Wir hatten einen Fall da wurden drei Mädchen nach der Schule entführt von einem Polizisten und dann in einem Haus eingesperrt und gezwungen sich für Cyber-Sex Videos auszuziehen. In dem Fall wurden die Mädchen von der Polizei gerettet und zu uns gebracht.
Die Mädchen stärken und unterstützen sich gegenseitig im Malisa Home.
Es gibt auch Mädchen, die als Kinder Opfer des Menschenhandels werden und dann oft ihr Leben lang in der Prostitution arbeiten. Diese Mädchen werden dann nicht mehr festgehalten, sondern arbeiten ‚freiwillig’ für einen Zuhälter, der auf sie aufpasst und ihnen Kunden beschafft. Ich habe mich oft gefragt warum die Mädchen nicht einfach weglaufen. Das Problem ist, dass die Mädchen keinen Ort haben wo sie hingehen könnten und sie das Geld brauchen für Ihre Familien. Viele von Ihnen sind drogenabhängig und in einem Kreislauf gefangen aus dem sie nicht aus eigenen Kraft ausbrechen können. Wir arbeiten mit TISAKA, einer lokalen Organisation zusammen, die seit Jahren in die Rotlicht Viertel geht und mit den Mädchen dort redet. Sie verteilen Kondome, klären die Mädchen über Krankheiten und Gefahren auf und erzählen ihnen von anderen Möglichkeiten zu Leben und Geld zu verdienen. Es braucht viel Vertrauen, damit die Mädchen dort jemandem Glauben schenken, da sie oft hintergangen oder ausgebeutet wurden von Leuten, die angaben ihnen helfen zu wollen. Einige unsere Mädchen kommen also von der Straße und wollen durch die Bildung und die Möglichkeiten, die ihnen in Malisa geben sind, ein neues Leben anfangen. Es ist nicht einfach für die Mädchen diese Entscheidung zu treffen, da sie dann kein Geld mehr nach Hause schicken können, von dem oft ihre Eltern und Geschwister abhängen.
